Migrationsforscherin Dr. Başak Bilecen mit Karl-Arnold-Preis ausgezeichnet

Die Soziologin Dr. Başak Bilecen erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre herausragenden Forschungsleistungen auf den Gebieten der internationalen Migration und sozialen Ungleichheit.

Porträt Basak Bilecen

Foto: Center for European Studies, Harvard University

Wichtigstes Ziel ihrer Forschung ist es zu ergründen, wie Transnationalität mobiler und nicht-mobiler Bevölkerungsgruppen ihre Lebenswelten, sozialen Schutz und damit Erfahrungen von Ungleichheiten in Familien und in den Opportunitätsstrukturen verschiedener Wohlfahrtsstaaten prägt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der persönlichen Verbindungen von Migrantinnen und Migranten, den Inhalt ihrer Lebenswelten (z. B. Unterschiede in Bildung, Beruf und Familie, Gesundheitsversorgung in verschiedenen Ländern) und die Einflüsse persönlicher Netzwerke. Bilecen beobachtet dabei, wie durch die Einbettung in mindestens zwei verschiedene nationalstaatliche Strukturen und persönliche Bindungen über Grenzen hinweg nicht nur „alte“ Ungleichheiten reproduziert, sondern auch „neue“ erzeugt werden.

Dr. Başak Bilecen ist derzeit als Associate Professor für Soziologie an der Universität Groningen tätig. Sie studierte unter anderem in Istanbul und Amsterdam. 2012 promovierte Bilecen an der Universität Bielefeld zum Thema sozialer Unterstützungsnetzwerke und Identifikation von internationaler Promovierender in Deutschland.

Forschungspreis mit Tradition

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird von der Stiftung der Freunde und Förderer der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gestellt. Seit dreißig Jahren wird mit ihm jedes Jahr eine herausragende Forschungsarbeit oder künstlerische Leistung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Kunstschaffenden ausgezeichnet.

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste wurde 1970 gegründet. Die Mitglieder pflegen den wissenschaftlichen Dialog untereinander ebenso wie den Austausch mit Forschungs- und Kultureinrichtungen im In- und Ausland. Derzeit hat die Akademie rund 270 ordentliche und knapp 140 korrespondierende Mitglieder.