Wissenschaftspreis
Der Industrie-Club Düsseldorf vergibt als Stifter in Zusammenarbeit mit der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste alle zwei Jahre den Wissenschaftspreis im Land Nordrhein-Westfalen. Der Preis wird in wechselnden Disziplinen Physik, Chemie, Medizin oder Physiologie ausgeschrieben. Der Wissenschaftspreis soll dazu beitragen, die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Innovation in der Anwendung zu überwinden. Er ist mit 20.000 Euro dotiert. Die aktuelle Ausschreibung soll Forschungsergebnisse auszeichnen, die wichtige Grundlagenfragen aus allen Bereichen der Physik und physiknahen Wissenschaften behandeln. Es soll eine Arbeit ausgezeichnet werden, deren Ergebnis eine spätere praxisrelevante Nutzung zu klären hilft oder vorbereitet. Aus der Nominierung müssen sowohl grundlegende Forschungsfragestellungen als auch Anwendungsperspektiven und künftige Praxisrelevanz klar hervorgehen.
Nominierungssvoraussetzungen
Der Preis zeichnet promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus, die am 31. Dezember des Jahres der Ausschreibung nicht älter als 40 Jahre sind. Der Preis soll eine Ermutigung für weitere exzellente wissenschaftliche Arbeit sein. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen einen erkennbaren NRW-Bezug haben und zum Beispiel ihr Studium oder ihre Promotion in NRW absolviert haben. Die als preiswürdig angesehene Forschungsarbeit soll an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder in Unternehmen in Nordrhein-Westfalen angefertigt oder abgeschlossen worden sein. Zugelassen sind Forschungsarbeiten (auch Gemeinschaftsarbeiten und nicht veröffentlichte Arbeiten), referenzierte Publikationen sowie Habilitationsschriften. Die Ausschreibung für den Preis erfolgt im Zweijahresrhythmus im Frühjahr.
Aktuelle Ausschreibung
Bewerbungsschluss für den Wissenschaftspreis 2026 war der 30. Juni 2025.
Der Preisträger 2024
Der Wissenschaftspreis des Industrie-Clubs Düsseldorf für das Jahr 2024 würdigte die herausragende Forschung von Dr. Julian Schmitt auf dem Gebiet der optischen Quantengase.
Dr. Julian Matthias Schmitt
Der Nachwuchswissenschaftler im Exzellenzcluster ML4Q am Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn leitet eine Forschungsgruppe, die sich mit Quantenflüssigkeiten aus Licht beschäftigt. Seine Nachwuchsgruppe untersucht emergente Phänomene wie Supraleitfähigkeit und Turbulenz in Quantenflüssigkeiten, die durch das Einsperren von Photonen in mikroskopisch kleinen optischen Resonatoren realisiert werden. Diese Plattform ermöglicht die Erforschung grundlegender Fragestellungen in der topologischen Physik und Quantenkommunikation.
Liste der Preisträgerinnen und Preisträger seit 1998
1998 | Dr. Heinz Ahn | für seine Arbeit zum Thema: „Optimierung von Produktentwicklungsprozessen – Konzeption eines Entscheidungsunterstützungssystems zur Umsetzung des Simultaneous Engineering“ |
1998 (Sonderpreis) | Kerstin Krey | für ihre Arbeit zum Thema: „Stärkung des Innovationspotentials kleiner und mittelständischer Unternehmen. Die Entwicklung des INSTI Innovationstrainings“ |
1999 | Priv.-Doz. Dr. Oliver Müller | für seine Arbeit zum Thema: „Methoden zur Isolierung und zur Analyse von DANN aus fäkalen Proben als Grundlage einer nicht-invasiven molekulargenetischen Tumor- und Infektionsdiagnostik“ |
2000 | Monika Bäumle und Norbert Beyer | für ihre Arbeit zum Thema: „Geordnete zweidimensionale Monolagen von Au55-Clustern“ |
2001 | Dr. Oliver Gräßel | für seine Arbeit zum Thema: „Entwicklung und Charakterisierung neuer TRIP / TWIP Leichtbaustähle auf der Basis Fe-Mn-AI-Si“ |
2002 | Dr. Maria Wartenberg | für ihre Arbeit zum Thema: „Optische Sonde Technik zur Prätherapeutischen Resistenzanalyse (PTRA) von Tumorgewebe“ |
2002 | Dr. Matthias Rarey | für seine Arbeit zum Thema: „Algorithmen für den computergestützten Wirkstoffentwurf“ |
2003 | Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink | für seine Arbeit zum Thema: „Normale und gestörte Aufmerksamkeitsprozesse und deren therapeutische Beeinflussbarkeit“ |
2003 | Dr. Joachim Groß | ür seine Arbeit zum Thema: „Tomographische Abbildung funktioneller Koppelungen im menschlichen Gehirn mithilfe der Magnetenzephalographie |
2004 | Dr. Henry Bosch | für seine Arbeit zum Thema: „Entwicklung neuer Wärmedämmschichten für thermisch hochbelastete Komponenten in Gasturbinen“ |
2004 | Dr. Tobias Repmann | für seine Arbeit zum Thema: „Stapelsolarzellen aus amorphem und mikrokristallinem Silizium – Prozess- und Modulentwicklung“ |
2005 | PD Dr. Harald Quick | für seine Arbeit zum Thema: „Innovative Hochfrequenz- (HF-) Spulenkonzepte für die Diagnostische Magnetresonanz-Tomographie (MRT)“ |
2006 | Dr. Edgar Willenborg | für seine Arbeit zum Thema: „Polieren von Werkzeugstählen mit Laserstrahlung“ |
2007 | Dr.-Ing. Christian Stammen | für seine Arbeit zum Thema: „Selbstverstärkende elektrohydraulische Bremse“ |
2008 | Dr. Wojciech Welnic | für seine Arbeit zum Thema: „Materialdesign am Computer – von der Dichtefunktionaltheorie zum innovativen Datenspeicher“ |
2009 | Dr. rer. nat. Axel Jacobi von Wangelin | für seine Arbeit auf dem Gebiet nachhaltiger und umweltverträglicher Methoden für die organische Synthese-Chemie |
2010 | Dr. Verena Keitel | für ihre erfolgreiche Ermittlung einer genetischen Basis für die gefürchtete primärsklerosiernde Cholangitis und für die Untersuchungen zu Gallensalztransportern und dem Gallensalzrezeptor TGR5 |
2011 | Prof. Dr. med. Philipp Saße | für die Entwicklung neuer in vivo Bildgebungsverfahren zur Erforschung von Herzrhythmusstörungen, die Anwendung optogenetischer Methoden und krankheitsspezifischer induzierter pluripotenter Stammzellen |
2012 | J.-Prof. Dr.-Ing. Swantje Bargmann (Ingenieurwissenschaften) | für ihre Forschungsarbeit auf verschiedenen hochanspruchsvollen Feldern aus dem Bereich der Kontinuumsmechanik für Festkörper, in Sonderheit für ihre Habilitationsschrift mit dem Titel „Computational modeling of material behavior on different scales based on continuum mechanics“ |
2013 | Dr. Manuel Alcarazo Velasco (Chemie) | für seine Forschung zur Neu- und Weiterentwicklung von Synthesemethoden in der Organischen Chemie, insbesondere bei der Reaktionsförderung durch sogenannte „frustrierte Lewis-Paare“ sowie beim Aufbau neuer Katalysatoren auf Phosphorbasis |
2014 | Dr. Susanne Höing (Physiologie/Medizin) | für ihre Forschung zu stammzellenbasierten Testverfahren neurodegenerativer Erkrankungen |
2015 | Dr. Marc-Alexander Aßmann (Physik) | für seine Forschung im Bereich der Lichtquellen |
2016 | Der Preis wurde nicht verliehen | |
2017 | Dr. Tobias Beck (Chemie) | für seine Forschung im Bereich der Nanotechnologie |
2018 | Dr. med. Markus Rinschen (Medizin und Lebenswissenschaften) | für seine innovative Forschung zur Entstehung von Nierenerkrankungen |
2020 | Dr. Eileen Otte (Physik) | für ihre Erkenntnisse zur Lösung fundamentaler Fragestellungen auf verschiedenen Gebieten aktueller Physik sowie deren Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis |
2022 | Dr. med. Henning Grüll und Dr. med. Dr. nat. med. Philipp Frederik Schommers (Physiologie/Medizin) | für ihre Erkenntnisse zur Lösung fundamentaler Fragestellungen auf verschiedenen Gebieten aktueller Physiologie/Medizin |