Feierliche Amtsübergabe: Ministerpräsident Wüst gratuliert Julia B. Bolles-Wilson

Die renommierte Architektin ist Gründungsmitglied der Klasse der Künste und hat als erste Frau das Amt der Präsidentin inne. Die feierliche Amtsübergabe fand am 26. Januar im Beisein von Ministerpräsident Hendrik Wüst statt.

Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Julia B. Bolles-Wilson, Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Ministerpräsident Hendrik Wüst

v.l.: Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Julia B. Bolles-Wilson, Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Ministerpräsident Hendrik Wüst

Julia Bolles-Wilson spricht bei der Amtsübergabe.
Julia B. Bolles-Wilson und Prof. Dr. Wolfgang Löwer

Fotos: Bettina Engel-Albustin

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste hat erstmals eine Frau zur Präsidentin: Professor Julia B. Bolles-Wilson steht der traditionsreichen Institution seit dem 1. Januar vor. Zur offiziellen Amtsübergabe am 26. Januar 2022 sprachen Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bolles-Wilsons Vorgänger, Prof. Dr. Wolfgang Löwer. Mit der Übergabe der Amtskette wurde Bolles-Wilson feierlich in ihr neues Amt eingeführt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst betont die Bedeutung der Akademie für das Land Nordrhein-Westfalen: „Die Akademie der Wissenschaften und der Künste ist mit ihrer breiten Vernetzung ein Leuchtturm in der Wissenschaftslandschaft Nordrhein-Westfalens und ein geschätzter Partner auch international. Sie ist zudem ein Ort der Begegnung. Hier erfolgt der Austausch über die Grenzen des eigenen Faches hinaus mit interdisziplinärer Expertise, die auch für die Politik wichtig ist. Besonders die aktuellen Herausforderungen der Pandemie haben gezeigt, dass die großen Aufgaben unserer Zeit nur interdisziplinär angegangen und gelöst werden können. Für diesen 360-Grad-Blick auf Wissenschaft und Kunst steht die Akademie, die mit neuen Impulsen für Forschung und Kunst und gezielter Förderung des Nachwuchses immer wieder auch Chancen für die gesellschaftlichen Fragen von morgen aufzeigt. Auf das Ausloten der Antworten und Zukunftschancen gemeinsam mit Frau Professorin Bolles-Wilson als neuer Präsidentin der Akademie freue ich mich sehr und danke ebenso Herrn Professor Löwer für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.“

„Die Wahl zur Präsidentin der Akademie empfinde ich als Kompliment wie auch als Verpflichtung der Akademiemitglieder an mich. In Nordrhein-Westfalen schlagen wir erfolgreich die Brücke zwischen Wissenschaft und Kunst. Ich freue mich sehr darauf, diese Verbindung, die meine Arbeit als Architektin seit jeher prägt, nun als Präsidentin weiter zu gestalten“, sagt Bolles-Wilson zu ihrer Amtseinführung.

Zur Person

Julia B. Bolles-Wilson, geboren in Münster, ist eine international renommierte Architektin. Sie studierte an der Universität Karlsruhe und der Architectural Association School of Architecture in London. 1980 gründete sie mit ihrem Mann das Architekturbüro BOLLES+WILSON in London. Seit 1996 war sie als Professorin, von 2008 bis 2014 auch als Dekanin an der Hochschule Münster tätig. Für ihre herausragende Arbeit wurde sie 2010 mit dem Künstlerinnenpreis Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Bolles-Wilson ist Gründungsmitglied der Klasse der Künste. Seit 2009 ist sie Akademiemitglied, von 2014 bis 2018 war sie stellvertretende Sekretarin der Klasse der Künste. Nach der Wahl von Bolles-Wilson durch die Vollversammlung der Akademie ist sie die erste Frau, die als Präsidentin der 1970 gegründeten Landesakademie vorsteht, und derzeit die einzige Frau in der bundesweiten Akademienlandschaft. Ihre dreijährige Amtszeit begann offiziell am 1. Januar 2022.

Die Akademie

Seit 1970 bringt die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste die führenden Forschenden des Landes zusammen. Als einzige wissenschaftliche Landesakademie in Deutschland widmet sich die nordrhein-westfälische Akademie auch den Künsten. Im Jahr 2008 gründete sich eine eigenständige Klasse, der führende Persönlichkeiten der Künste angehören.

Die Mitglieder der Akademie zählen zu den Besten ihrer Fächer – in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Sie pflegen den Dialog mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie mit wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland. Ziel der Akademie ist ein akademischer Diskurs auf höchstem Niveau, der Disziplingrenzen überwindet. Im Mittelpunkt des Austauschs stehen komplexe natur- und geisteswissenschaftliche, soziale, ökonomische und ethische Fragen, die unsere Gesellschaft betreffen. So entstehen neue Impulse für die Forschung und Kunst von morgen.