Neue NRW-Projekte im Akademienprogramm: Heinrich Scholz und die Schule von Münster
Heinrich Scholz begann seine Laufbahn als Theologe, wandte sich dann der Philosophie und schließlich der formalen Logik zu. Ab den 1930er Jahren baute er an der Universität Münster das deutschlandweit erste Zentrum für mathematische Logik und Grundlagenforschung auf. Rund 7.200 Dokumente bzw. mehr als 50.000 Blätter aus dem Scholz-Nachlass beherbergt die Münsteraner Universitäts- und Landesbibliothek.
Netzwerk-Analyse statt Personenkult
Als engagierter Institutsleiter stand Scholz in Kontakt mit den Großen des Fachs, etwa mit dem britischen Logiker und Mathematiker Alan Turing, einem Vordenker der Computerwissenschaft, aber auch mit theoretischen Physikern wie Albert Einstein. „In seinen Korrespondenzen ging es nicht nur um den Gedankenaustausch. Scholz bat auch um Exemplare interessanter Publikationen für seine Institutsbibliothek. Er hat da sehr viel Mühe hineingesteckt“, erläutert Dr. Niko Strobach, Professor für Logik und Sprachphilosophie am Philosophischen Seminar der Universität Münster. Sobald die Dokumente digitalisiert, ediert und semantisch verknüpft sind, wird es möglich sein, diese Netzwerke genauer zu analysieren – und nachzuvollziehen, wie sich revolutionäre Gedanken entwickelten und verbreiteten.
Projekt auf einen Blick
Beginn der Förderung: 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Niko Strobach
Standort: Philosophisches Seminar, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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