Gesichter des Jungen Kollegs: Dr. Paula Rhein-Fischer
Forschungsgebiet im Überblick
Dr. Paula Rhein-Fischers Schwerpunkte sind die Wechselbeziehungen zwischen Verfassungsrecht und Zeit, Erinnerungsgesetze und das allgemeine Staatsrecht.
Ihr Habilitationsprojekt „Extratemporale Rechtssetzung: Das Recht von Zukunfts- und Vergangenheitsräumen“ befasst sich mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben für die Ausstrahlung der Gegenwart in Vergangenheit und Zukunft – etwa bei irreversiblen Belastungen zukünftiger Generationen, rückwirkenden Regelungen oder der rechtlichen Neubewertung vergangener Ereignisse. Im Vordergrund stehen u.a. Nachhaltigkeit im Recht, intergenerationelle Verteilungskonflikte und die vom Bundesverfassungsgericht anerkannte Intertemporalität der Freiheitsrechte. Übergeordnet möchte ich aufzeigen, wie fruchtbar die Linse der Zeit für das Verfassungsrecht ist.
Bei Erinnerungsgesetzen wie dem Tatbestand der Holocaustleugnung interessieren sie vor allem die von ihnen geschaffenen Friktionen, ihre Rechtfertigung, Funktionsweise und Bedeutung in Demokratien und Autokratien.
Ausgewählte Publikationen
- Fischer, Das Irrtumsrisiko bei den Ausnahmen des völkerrechtlichen Gewaltverbotes, Nomos-Verlag, Baden-Baden 2020, 580 Seiten inkl. Verzeichnisse (Dissertation), ausgezeichnet mit dem Osborne Clarke Fakultätspreis 2021
- Rhein-Fischer/Mensing, Memory Laws in Germany: How Remembering National Socialism Is Governed through Law, TOAEP Occasional Paper No. 14, 9.11.2022, 120 Seiten (Fallstudie zu deutschen Erinnerungsgesetzen zum Nationalsozialismus)
- Rhein-Fischer/A. Nußberger, Die Rückkehr des Politischen in der Krise: Pandemiemaßnahmen im Spiegel europäischer Verfassungsrechtsprechung, EuGRZ 2022, 184-198
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