Historiker der Spätantike: Originale mit Fernwirkung
Priskos, Hydatios, Polemius Silvius: Fast unbekannte Historiker aus der Zeit der Spätantike zwischen dem 3. und dem 6. Jahrhundert nach Christus, deren Werke viel zum Verständnis des heutigen Europa beitragen. Überliefert sind ihre Schriften meist nur mittelbar, über Zitate und Fragmente in den Publikationen späterer Autoren. Der Alt-Historiker Professor Dr. Bruno Bleckmann und der Klassische Philologe Professor Dr. Markus Stein arbeiten mit ihrem Team daran, das zu ändern. Bis 2026 edieren, übersetzen und kommentieren sie, was etwa 90 so genannte kleine und fragmentarische Historiker dieser fernen Epoche der Nachwelt hinterlassen haben.
Entwicklungslinien in die Gegenwart
„Erst über die vielen kleinen Details, die diese Schriften offenbaren“, erklärt Bruno Bleckmann, „erschließt sich uns das ganze Bild zum Beispiel zum Aufstieg des Christentums oder den Ursprüngen des Islam.“ Weil das Ergebnis der Editionsarbeit nicht nur in Buchform, sondern auch im Web publiziert wird, hat sich die interdisziplinäre Mannschaft schon früh mit den Digitalisierungs-Experten des CCeH in Köln vernetzt. Auf lange Sicht, so Bleckmann, profitieren nicht nur Alt-Philologen und Historiker von dem Projekt, sondern zum Beispiel auch Islamwissenschaftler, Theologen, Turkologen und Arabisten. „Die Spätantike war der Ursprung vieler Entwicklungslinien, die bis in die Gegenwart reichen“, so Bruno Bleckmann. „Die Originalquellen dazu eröffnen damit auch neue Forschungshorizonte für andere Disziplinen.“
Projekt auf einen Blick
Beginn der Förderung | 2012 |
Projektleitung | Prof. Dr. Bruno Bleckmann, Prof. Dr. Markus Stein |
Standort | Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl für Alte Geschichte, und Institut für Klassische Philologie, Lehrstuhl für Latinistik / Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Website | www.kfhist.awk.nrw.de |