Dialektatlas mittleres Westdeutschland: Der Klang des Westens
Echte Dialektsprecher sind mittlerweile rar in Nordrhein-Westfalen – und nur wenige geben die Sprache ihrer Kindheit an die nächste Generation weiter. Im Projekt „Dialektatlas Mittleres Westdeutschland“ schaffen vier NRW-Universitäten bis 2033 ein virtuelles Museum der Mundart, das dieses kulturelle Erbe bewahrt: Mithilfe digitaler Technologie erfassen und analysieren sie, wie Gewährsleute Dialekt nutzen, und stellen ihre Ergebnisse als sprechende Karten im Netz bereit.
Dynamisch Karten erzeugen
3000 Interviews nehmen die Teams von Professorin Dr. Petra Vogel aus Siegen, Professorin Dr. Claudia Wiech-Reif aus Bonn, Professorin Dr. Doris Tophinke aus Paderborn und Professor Dr. Helmut Spiekermann bis zum Ende der Erhebungsphase 2025 auf. „Unsere Exploratoren sprechen vor allem mit Menschen über 70 Jahre, die ihr ganzes Leben im Heimatort verbracht haben und auch alte Dialektausdrücke noch kennen“, erklärt Projekt-Sprecherin Vogel. Zum Teil selbst entwickelte digitale Tools sorgen dafür, dass die Beiträge in hoher Qualität in einer Datenbank verarbeitet und ausgewertet werden können. Ab Ende 2019 soll der Dialektatlas mit mehreren hundert Hörbeispielen online gehen. Das dynamische Konzept wird ermöglichen, für jede Nutzeranfrage individuelle Kartenansichten zu erzeugen. Petra Vogel: „Wir wollen Pionierarbeit leisten und den ersten wirklich interaktiven, leicht zugänglichen Dialektatlas im Web bereitstellen.“
Projekt auf einen Blick
Beginn der Förderung | 2016 |
Projektleitung | Prof. Dr. Petra M. Vogel (Sprecherin) / Siegen Prof. Dr. Claudia Wich-Reif / Bonn Prof. Dr. Helmut H. Spiekermann / Münster Prof. Dr. Doris Tophinke / Paderborn |
Website | www.dmw-projekt.de |