Ausstellung des Autors und bildenden Künstlers Oswald Egger in der Akademie der Wissenschaften und der Künste
Die Ausstellung knüpft an Eggers neustes Prosa-Epos an: Das aufwendig gestaltete Buch „Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi geträumt, oder ich träume jetzt“ ist mit hellfarbigen Aquarellen durchsetzt, die der Lyriker selbst gestaltet hat.
Neben den Darstellungen aus dem Buch wird jedoch – ganz gemäß dem Ausstellungstitel (Poikilia = griechisch „Buntheit“) – die gesamte Bandbreite des künstlerischen Schaffens Oswald Eggers nachgezeichnet: In über 200 Aquarellen versucht eine Untersuchung von „Quadratequadraten“ so etwas wie die Quadratur des Quadrates, also die lückenlose und überlappungsfreie Bedeckung („Parkettierung“) eines gegebenen Quadrates mit kleineren, immer verschiedengroßen Quadraten. Zwei Skulpturen, buntfarbige Vielflächner, zeigen mit mathematisch fundierter Genauigkeit, dass zwei Gebilde kombinatorisch dual sind, wenn ihre Seitenverbände (die Ecken, Kanten, Flächen) quasi ins Gegenteil vom Gegenteil kippen: Das Duale des Dualen ist dann das Original. Animierte Zeichnungen und Hörstücke ergänzen und erweitern den Rundgang.
International anerkannt, verbunden mit NRW
Oswald Egger verfasst hauptsächlich Lyrik, die neben den Veröffentlichungen als Einzeltiteln auch in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften publiziert wurden. Seine Gedichte wurden ins Französische, Englische, Niederländische, Schwedische, Ungarische, Slowenische und Arabische Sprachen übersetzt. Er erhielt bedeutende Auszeichnungen: 2000 den Clemens-Brentano-Preis, 2007 den Peter-Huchel-Preis, Oskar Pastior-Preis 2010, und 2017 den Georg-Trakl-Preis für Lyrik. Sein literarisches Werk ist im weitesten Sinne der Lyrik zuzurechnen, doch umfasst es auch poetologische Essays und musikbegleitende Texte.
Egger hat 1992 in Wien ein Studium der Literatur und Philosophie abgeschlossen und ist seit 2011 Inhaber der Professur „Sprache und Gestalt“ an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2013 war er für zwei Semester Dozent der Thomas-Kling-Poetikvorlesung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Seit 2005 lebt und arbeitet der gebürtige Südtiroler auf der ehemaligen Raketenstation der Kultur- und Kunststiftung Insel Hombroich bei Neuss, wo er regelmäßig Lesungen namhafter Schriftsteller, Lyrikertreffen sowie Symposien zu aktuellen Themen der Poesie und der Künste veranstaltet.
Flyer zur Ausstellung (PDF)