Quantencomputer: Stand der Dinge, Hoffnungen, und Herausforderungen

Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch, Forschungszentrum Jülich

Quantencomputer sind in aller Munde als Plattform, die ohne weitere Miniaturisierung von Halbleitern die Informatik qualitativ beschleunigen kann. In diesem Vortrag wird der Stand der Dinge mit einem kritischen Blick reflektiert, was auf absehbare Zeit erreicht werden kann, was dafür notwendig ist, und welche Versprechen vielleicht sehr lange auf sich warten lassen. Dabei fließen Erfahrungen aus der Entwicklung von Quantencomputern ein, die es erlauben, die Abgrenzung von Quanten- und klassischer Physik pragmatisch zu verstehen.

Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch studierte Physik an der Universität Karlsruhe (TH) – heute Teil des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit Diplom in 1996 und Promotion zum Dr. rer. nat. in 1999 in Fragen der theoretischen Festkörperphysik. Er befasst sich seit 1999 mit dem Thema Quantencomputing, zunächst als Postdoktorand an der technischen Universität Delft, dann von 2001–05 an der LMU München, wo er 1994 habilitierte. Er folgte 2006 einem Ruf an die University of Waterloo, Kanada, auf eine Professur am dortigen Institute for Quantum Computing, von wo er 2011 nach Deutschland an die Universität des Saarlandes auf eine Professur für theoretische Physik zurückkehrte. Seit 2020 ist er Gründungsdirektor des Instituts für Quantencomputer-Analytik am Forschungszentrum Jülich. Seine aktuelle wissenschaftliche Tätigkeit befasst sich mit der Weiterentwicklung von Quantencomputing-Systemen mit supraleitenden Schaltkreisen sowie deren Software auf verschiedenen Ebenen. Er koordiniert Forschungsverbünde auf Bundes- und europäischer Ebene.