Junges Kolleg: Kollegiatin wird mit nur 35 Jahren zu Professorin berufen
Frau Prof. Dr. Alfes-Neumann, nach nur einem Jahr im Jungen Kolleg haben Sie gerade Ihre Unterschrift unter einen Vertrag für eine Professur an der Universität Bielefeld gesetzt. Und das mit gerade einmal 35 Jahren. Während durch Corona vieles still steht, sind Sie scheinbar mit hohem Tempo unterwegs. Wie fühlt sich das für Sie an, wurde auch Ihre Forschung durch die Pandemie beeinflusst?
Ja, auch meine Forschung wurde durch die Pandemie beeinflusst. Die Mathematik hat den Ruf, dass dort hauptsächlich Einzelgänger unterwegs sind, das entspricht aber ganz und gar nicht der Realität. Viele meiner Projekte sind Kooperationen mit Kolleginnen und Kollegen. Die Ideen und Strategien entwickeln wir oft gemeinsam im Gespräch, meist rund um eine Tafel. Die digitalen Ersatzformate konnten diese Diskussionen nur ansatzweise ersetzen. Zudem haben viele meiner Koautorinnen und Koautoren, wie auch ich selbst, Kinder. Da waren wir alle durch die Schul- und Kitaschließungen verstärkt eingespannt und konnten nicht im gewohnten Umfang forschen.
Im Jungen Kolleg waren Sie mit Ihrem Fachgebiet eine Exotin – nehmen Sie dennoch etwas aus Ihrer Zeit an der Akademie mit?
Sehr viel sogar! Der Austausch mit den Kollegiatinnen und Kollegiaten und den anderen Mitgliedern der Akademie war sehr wertvoll und bereichernd. So ein Blick über den Tellerrand der eigenen Forschung tut immer gut und motiviert. Zudem befanden wir uns alle in einem ähnlichen Karrierestadium, auch da war es schön, sich austauschen zu können.
Was sind Ihre nächsten Pläne, haben Sie sich für die erste Zeit in Ihrer neuen Position etwas vorgenommen?
Ich freue mich auf spannende Kooperationen und die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kolleginnen und Kollegen. Zudem werde ich an meinen aktuellen Forschungsfragen auch auf der neuen Position weiterarbeiten. Einige davon sind äußerst hartnäckig! Außerdem freue ich mich darauf, mit meiner Familie den Teutoburger Wald zu entdecken.