Es ist ein Allgemeinplatz, dass alle Daten selektiv sind und auf ein Ziel hin erhoben werden. Forschungsdaten spiegeln so immer auch die Fragestellungen wider, die beantwortet werden sollen, oder sind von Fachtraditionen geprägt. Nicht zuletzt können auch weltanschauliche und technologische Einflüsse bewusst oder unbewusst bedingen, wie wir Daten erheben und weiterverarbeiten. Wenn Daten durch ihren Entstehungskontext perspektivisch gefärbt (oder: biased) sind, so liegt in dessen Dokumentation der Schlüssel dazu, dies nachvollziehen zu können. In besonderer Weise sind Akademievorhaben aufgrund ihrer langen Laufzeit damit konfrontiert, Daten, die vor vielen Jahren erhoben wurden, unter sich wandelnden technologischen Möglichkeiten und Forschungsperspektiven zu interpretieren und zu verwerten. Gleichzeitig steigt die Anforderung, einmal erhobene Daten mit Blick auf ein möglichst breites Spektrum von (interdisziplinären) Fragestellungen und Nachnutzungsszenarien hin aufzubereiten.
Das Thema der diesjährigen Veranstaltung soll dazu anregen, darüber nachzudenken, wie Daten im Bewusstsein um Lücken und Fokussierung angemessen dokumentiert, ausgewertet und präsentiert werden können. Wie können wir auf die Gegenwart bezogen unsere Arbeit und Prozesse so gestalten, dass wir im Einklang mit dem Leitbild Digitale Transformation und den Mindeststandards im Forschungsdatenmanagement des Akademienprogramms Transparenz schaffen und die Zukunftsfähigkeit von Daten verbessern können?
Kontakt / Ansprechpartner
Koordinierungsstelle Digital Humanities
Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer (wissenschaftlicher Leiter)
Dr. Claes Neuefeind und Jonathan Blumtritt
Universität zu Köln
Telefon: 0221/470 3894
E-Mail: c.neuefeind(at)uni-koeln.de oder j.blumtritt(at)uni-koeln.de