Werdegang:
Studium der Germanistik und Anglistik, Philosophie und Geschichte an der Freien Universität Berlin, University of Edinburgh, Universität Wien, Universität München, Indiana University von 1965 bis 1972 (Hans-Böckler-Stiftung, Fulbright und Woodrow Wilson Fellow)
1972 Promotion mit einer Arbeit über Hermann Broch
seit 1973 Professor of German and Comparative Literature
seit 1993 Rosa May Distinguished University Professor in the Humanities an der Washington University in Saint Louis/USA
Gründer und Direktor des Max Kade Zentrums für deutschsprachige Gegenwartsliteratur (seit 1985)
von 1983 bis 2003 Direktor des von ihm gegründeten European Studies Program
Gastprofessuren an der Indiana University in Bloomington, Universität Tübingen, Monash University in Melbourne, Princeton University, Universität Greifswald, Universität Graz, Jawaharlal Nehru University in New Delhi, Universität Mainz.
Vorträge an Universitäten auf allen Kontinenten.
Forschungsaufenthalte am Zentrum für interdisziplinäre Forschung Bielefeld, National Humanities Center Canberra, Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Zentrum für vergleichende Geschichte Europas Berlin
Guggenheim-Stipendiat
Forschungsschwerpunkte:
Deutsche Romantik – Aufsätze und Editionen zu Achim von Arnim und Heinrich von Kleist;
Hermann Broch und deutschsprachige Exilliteratur – mehrere Bücher und Editionen über Hermann Broch, darunter "Hermann Broch. Eine Biographie" und die Edition der Kommentierten Werkausgabe Hermann Broch in siebzehn Bänden sowie der Briefwechsel Brochs mit Volkmar von Zühlsdorff, Hannah Arendt, Annemarie Meier-Graefe, Thomas Mann, Ruth Norden;
Europäische Identität – zwei Bücher und mehrere Editionen zum Thema "Die Schriftsteller und Europa";
Deutschsprachige Gegenwartsliteratur – zahlreiche Editionen;
seit 2002 Herausgeber des von ihm begründeten germanistischen Jahrbuchs "Gegenwartsliteratur".
Mitgliedschaften und Funktionen:
Mitgliedschaften in Jurys: Rauriser Literaturpreis, Fulbright-Stipendien, DAAD-Stipendien, Max Kade-Stipendien, Ehrenmitgliedschaften der AATG;
in Entscheidungsgremien professioneller Organisationen: Modern Language Association of America, American Association of Teachers of German, Internationale Vereinigung für Germanistik, Gesellschaft für Interkulturelle Germanistik, Internationale Achim von Arnim Gesellschaft, Alexander von Humboldt Association of America, Präsident des Internationalen Arbeitskreises Hermann Broch;
bei Herausgebergremien: The German Quarterly, Studien zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Studien zur Inter- und Multikultur, Michigan Germanic Studies, Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, Berg European Studies Series, Pro Philosophia, South Atlantic Review, Literaturstrasse, Recherches Germaniques, Comparative Literature Studies, Germanica, Jahrbuch Mitteleuropa.
Auszeichnungen und Ehrungen:
DAAD-Preis der German Studies Association für die Broch-Biographie
SWR-Bestenliste für die Broch-Edition Der Tod im Exil
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, I. Klasse
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, 1. Klasse
Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Goethe-Medaille des Goethe-Instituts
Outstanding Educator Award der American Association of Teachers of German
Honorary Membership of the American Association of Teachers of German
Outstanding Faculty Mentor Award der Washington University
Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung
Arthur Holly Compton Faculty Achievement Award der Washington University in St. Louis
Award for International Exchange of the DAAD Alumni Association USA
Friedrich-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Dr. h.c. (Doctor of Humanities) der Washington University in St. Louis
Ausgewählte Publikationen:
Hermann Broch, Ethik und Politik: Studien zum Frühwerk und zur Romantrilogie „Die Schlafwandler“ (= Diss. Bloomington, Indiana University, 1972). Winkler, München 1973.
Hermann Broch. Eine Biographie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1985,
Geschichte in der Literatur. Studien zu Werken von Lessing bis Hebbel. Piper, München 1987.
Die Schriftsteller und Europa. Von der Romantik bis zur Gegenwart. Piper, München 1992.
Europäische Identität und Multikultur. Stauffenburg, Tübingen 1997.
Kulturbruch und Glaubenskrise. Brochs 'Schlafwandler' und Grünewalds 'Isenheimer Altar'. Francke, Tübingen 2001.
Postmoderne und postkoloniale deutschsprachige Literatur. Aisthesis, Bielefeld 2005.
Kontinentalisierung. Das Europa der Schriftsteller. Aisthesis, Bielefeld 2007.
Bürgerkrieg global. Menschenrechtsethos und deutschsprachiger Gegenwartsroman. Wilhelm Fink Verlag, München 2009.
Hermann Broch und die Moderne. Wilhelm Fink, München 2011.
Transatlantische Germanistik. Kontakt, Transfer, Dialogik. De Gruyter, Berlin 2013.
Publizistische Germanistik. Essays und Kritiken. De Gruyter, Berlin 2015.
Hermann Broch und die Menschenrechte: Anti-Versklavung als Ethos der Welt. De Gruyter, Berlin 2021.