Die Deutschen Inschriften
Sie sind auf Grabkreuzen und -steinen angebracht, auf Kirchenglocken, Wänden und sakralen Gegenständen, in Stein gemeißelt oder in Metall graviert, gestickt oder in Leder geprägt: Inschriften aus der Zeit zwischen dem 7. Jahrhundert und 1650, auf Latein oder Deutsch verfasst, stellen ein bedeutendes Kulturerbe dar. Bis 2030 wollen Professorin Dr. Andrea Stieldorf und ihr Team solche Inschriften aus dem Gebiet des heutigen Nordhein-Westfalen erfassen, kommentieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit erscheinen sowohl in Printform als auch im digitalen Format: Alle Bände der Editionsreihe „Deutsche Inschriften“, die das gleichnamige, von mehreren Akademien getragene Großprojekt publiziert, sind auch auf dem Internetportal DIOnline zu finden. Fachleute und interessierte Laien können hier außerdem Inschriften recherchieren und zusätzliches Bildmaterial einsehen. Die Digitalisierung begreifen die eingebundenen Arbeitsstellen aus Deutschland und Österreich als Gemeinschaftsaufgabe. Federführend ist dabei die Digitale Akademie in Mainz. Mit dem Redaktionssystem „epigraf“, entwickelt in der Forschungsstelle Greifswald, steht allen Beteiligten zum Beispiel eine gemeinsame virtuelle Forschungsumgebung zur Verfügung.
Epigraphik als feste universitäre Größe
Um die Inschriften in NRW am Original zu untersuchen und zu dokumentieren, ist das Bonner Team regelmäßig in nordrhein-westfälischen Städten und international in Museen wie dem Louvre unterwegs. „Die Epigraphik kann Beiträge auch zu aktuellen Forschungsthemen leisten“, erklärt Stieldorf. „Eines unserer Ziele ist es daher, sie noch stärker als feste universitäre Größe zu etablieren. Das wollen wir demnächst unter anderem mit einem epigraphischen Lehrbuch fördern.“
Weitere Informationen zum Projekt und den geplanten Editionen finden Interessierte auf der Internetseite der Arbeitsstelle Inschriften am Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn.
Projekt auf einen Blick
Beginn der Förderung | 1978 |
Projektleitung | Prof. Dr. Andrea Stieldorf |
Standort | Arbeitsstelle Inschriften, Institut für Geschichtswissenschaft / Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
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